Bürgerempfang am Tag der deutschen Einheit

Der gut besuchte Empfang der CDU Bretten im Bürgersaal des Alten Rathauses stand unter dem Thema „30 Jahre Mauerfall – Einigkeit und Recht und Freiheit“,  zu dem Manuel Hagel MdL, der Generalsekretär der CDU Baden-Württemberg sprach. Stadtverbandsvorsitzende Waltraud Günther-Best begrüßte beim Empfang den Gastredner und war erfreut, von einem Vertreter der jungen Generation die Sicht auf die Wiedervereinigung zu hören.

Das Duo Tannerhouse (Walter Braunecker, Adalbert Bangha) gestaltete mit Gesang zur Gitarre den musikalischen Rahmen. Sehr eindrucksvoll und passend zum Thema trugen die beiden unter anderem zwei Eigenkompositionen von A. Bangha vor. Mit „Tanz auf der Mauer“ und „Der Wind hat sich gedreht“ wurden die Zuhörer musikalisch in die Zeit des Mauerfalls zurückversetzt.

In seinem Grußwort stellte Bürgermeister Michael Nöltner fest, man dürfe mit Blick auf 30 Jahre Einheit auch mal auf unser Land stolz sein. Wenn trotz guter Infrastruktur und relativ guter Beschäftigungslage in den neuen Bundesländern immer noch das Gefühl aufkomme, dass es die „blühenden Landschaften“ doch nicht gebe und die Unzufriedenheit darüber bei den Wahlen im Osten deutlich sichtbar werde, zeige dies, dass der Einheitsprozess noch lange nicht abgeschlossen ist.

Der Festredner Manuel Hagel war beim Mauerfall gerade mal ein Jahr alt und nannte den Mauerfall ein Geschenk, aber das Zusammenwachsen brauche auch Zeit, Pflege und Zuwendung.  So sehr über die Kosten der Einheit geredet wird, „sie ist jeden Pfennig und Cent wert“, stellt der aus Oberschwaben stammende Hagel fest. Für eine ganze Generation kein Krieg und ein Leben in Freiheit sei die besondere Errungenschaft der Wiedervereinigung. Mit der Mauer sei auch die Grenze zwischen Freiheit und Unfreiheit, Gerechtigkeit und Unrecht, Demokratie und Totalitarismus gefallen - durch friedliche Proteste haben die DDR-Bürger nach 40 Jahren ihre Freiheit errungen. Hagel ging auch auf die aktuelle politische Lage ein. Es ginge nicht mehr darum, gute Kompromisse zu erzielen, sondern nur noch um „Recht haben“. Immer mehr werde das Gefühl der Verunsicherung und des Gegeneinander  geschürt und eine neue Spaltung der Gesellschaft, nicht geografisch sondern in Gedanken und Herzen sei festzustellen. Dieser neuen Teilung gelte es entgegen zu treten. Es sei immer das Verhältnis zwischen Freiheit und Verantwortung, das eine Gemeinschaft prägen sollte. So müsse die Botschaft der  deutschen Einheit weiterwirken, damit Gegensätze überwunden werden können, „denn wir leben im besten Deutschland, das wir je hatten, und  dieses Deutschland ist es wert, das wir uns weiterhin dafür einsetzen, Gegensätze abzubauen und die Einheit zu fördern.“

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